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Alle lieben RomComs

Aktualisiert: 11. Juni

In diesem Artikel:

  • Basieren alle RomCom’s auf dem selben Branding?

  • Warum funktionieren sie so gut?

  • Was können wir für das Branding unser eigenen Marke lernen?

Jeder, der schon einmal ein Selbsthilfebuch aufgeschlagen hat, weiß, wie wichtig Routinen sind: Immer zur gleichen Zeit aufstehen, gefolgt von Yoga oder Meditation, einem gesunden Frühstück – und bloß kein Kaffee in den ersten 90 Minuten nach dem Aufstehen.
 Und obwohl ich mir die größte Mühe gebe, halte ich nur eine Routine sehr zuverlässig ein – die Gestaltung meines Sonntags.


  • Aufstehen zwischen 7:00 und 8:00 Uhr

  • Haare kämmen, Zähne putzen, raus – bei jedem Wetter

  • Frühstück besorgen

  • Kaffee trinken

  • Bewegung: 10.000 Schritte am Rhein entlang oder auch mal ein Cycling-Kurs


Danach reichen mein Freund und ich uns die Hände und beglückwünschen uns zu einem so bewegungsreichen Vormittag, weil wir genau wissen, dass wir uns nun einen Nachmittag auf dem Sofa verdient haben – ganz ohne schlechtes Gewissen. 🤝


Nicht selten läuft dann im Fernsehen eine romantische Komödie auch RomCom genannt. Und wirklich jedes Mal hat mein Freund eine super nervige, wenn auch lustige Angewohnheit. Sobald sich die beiden Protagonisten zum ersten Mal im Film begegnen, beugt mein Freund sich zu mir herüber und sagt „Spoiler Altert: Die beiden Heiraten am Ende.“


Mich bringt das jedes Mal zum Nachdenken – warum schauen wir diese Filme, wenn wir eigentlich genau wissen, wie er am Ende ausgeht? Wenn wir sogar mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit voraussagen können, welche Höhen und Tiefen die Protagonisten durchleben müssen, bevor sie schlussendlich zusammenkommen? Die Antwort ist recht einfach:


Weil wir uns dabei gut fühlen.

Auch wenn wir Abenteuer und Spannung lieben, sehnen wir uns manchmal nach Vertrautem. Wenn eine Woche voller Termine, Herausforderungen und Ereignisse vor uns liegt, wünschen wir uns zwischendurch Entspannung und Ruhe – und dann greifen wir zur Fernbedienung und schalten Bridget Jones ein.


Was also macht den typischen RomCom-Charakter aus?

Unterliegen diese Filme einer Art Branding, das wir auf unsere eigene Marke übertragen können?
Ich bin dem Ganzen auf den Grund gegangen:


1. Sie folgen Charakteren, die uns ähnlich sind


Wenn du Anfang der 2000er schon mal im Internet unterwegs warst, bist du garantiert auf eine dieser Seiten gestoßen, die dich aufforderten herauszufinden, welcher Serienstar dir ähnlich ist.
 Bist du wie Carrie Bradshaw aus Sex and the City – ein bisschen verplant, leicht egozentrisch, aber charmant und gut gelaunt? Oder eher Seth Cohen aus O.C., California – klug, bescheiden, humorvoll, aber auch etwas verkopft? In Wahrheit bist du vermutlich alles davon ein wenig.


Denn diese Charaktere sind bis ins kleinste Detail geplant. Sie sind komplex, ein wenig vorhersehbar, haben Schwächen – und sie machen Fehler. Genau wie wir. Wir können (und sollen) uns mit ihnen identifizieren – oder uns zumindest vorstellen, dass sie unsere Freunde sein könnten. Das schafft emotionale Nähe. Wir wollen wissen, wie ihre Geschichte weitergeht: Ob sie den Job bekommen, den perfekten Partner finden oder wenigstens zum Essen eingeladen werden. Man könnte also meinen, dass sich die Produzent:innen und Drehbuchautor:innen vorab mit ihrer Zielgruppe befassen: deren Eigenheiten, Bedürfnisse und Probleme studieren, um anschließend Charaktere zu entwickeln, die diese Zielgruppe widerspiegeln.


Deshalb gibt es Pilotfolgen, die einem ausgewählten Publikum gezeigt werden. Kommen bestimmte Charaktere nicht gut an, werden sie umbesetzt, neu geschrieben oder ganz entfernt.


Und was bedeutet das für dein Branding?

Stell deine Zielgruppe in den Mittelpunkt deiner Marke. Beschäftige dich mit ihr – und versuche, Aspekte von ihr in deinem Branding zu spiegeln. Sei offen mit den inneren Werten deiner Marke, den Fehlern, die gemacht wurden, und deiner eigenen Entwicklung. Denn das sind die Dinge, die greifbar werden – und eine echte Verbindung entstehen lassen.


2. Sie folgen einem Schema


Denk an deine liebste RomCom. Kommt dir dieses Muster bekannt vor?


  • Die Ausgangssituation: Ein Problem im Leben der Hauptfigur, oft eher komisch als dramatisch

  • Das Meet Cute: Die augenscheinliche Lösung führt zur Begegnung der beiden – meist mit Reibung

  • Der Höhepunkt: Alles geht schief, begleitet von lustigen Dialogen und noch lustigeren Nebenfiguren

  • Die Wende: Zeit, die Ärmel hochzukrempeln, Verantwortung zu übernehmen und sich der Wahrheit zu stellen

  • Das Happy End!


Hier wird also eine Art Branding-Schablone genutzt – eine Struktur, die bei jedem Film dieses Genres greift. Die Drehbuchautor:innen müssen „nur noch“ die Feinheiten und Dialoge ausarbeiten.


Was heißt das für deine Marke?

Versuche nicht zwanghaft das Rad neu zu erfinden. Lerne den Markt, beobachte deine Mitbewerber:innen und erkenne gängige Praxen. Das heißt nicht, dass du konform und austauschbar werden sollst – aber deine Zielgruppe darf dich auf den ersten Blick einsortieren können. Das hat Vorteile: Du profitierst von Emotionen, die andere Marken bereits etabliert haben. Du hast einen Fixstern zur Orientierung – und kannst dich auf die Details konzentrieren, die dich wirklich abheben. Was mich zu Punkt Nr. 3 bringt ...


3. Sie sind sehr Detailverliebt


In der Filmproduktion ist nichts dem Zufall überlassen: Wetter, Outfits, Frisuren, Einrichtung, Licht, Musik – alles wird bewusst gewählt. Wenn dir RomComs gefallen, hast du garantiert schon mal einen Nancy Meyers-Film gesehen. Ihre Werke sind bekannt für ihr liebevolles, stilvolles Set Design.


Die Einrichtung der Wohnungen und Häuser der Protagonisten sind stets der perfekte Mix aus eleganter Perfektion und heimeliger Gemütlichkeit. Viele Dinge wirken zufällig wie ein bestimmtes Buch das aufgeschlagen auf dem Nachttisch liegt oder ein verwaister Becher Kaffee, der in der Küche steht, doch nichts an diesem Set ist dem Zufall überlassen. Innerhalb von Sekunden erkennt man den besonderen Einrichtungsstil, der ganze TikTok Accounts füllt. Nancy Meyer erweitert das RomCom Schema um eine weitere Stufe und schafft es damit aus der Masse herauszustechen.


Für deine Marke bedeutet das also, dass sie keine Revolution in der Industrie sein muss um zu funktionieren und sich großer Beliebtheit zu erfreuen. Sie muss sich in den Details differenzieren und abheben. Diesen Details gehst du am besten bereits in Planung und Konzeption der Markenstrategie auf den Grund.




4. Sie nehmen sich selbst nicht zu ernst


Ist das nicht befreiend zu wissen, dass du keine revolutionäre Idee brauchst, um mit deinem Branding erfolgreich zu sein?


RomCom-Produzent:innen wissen das ebenfalls. Sie verfilmen keine epischen Liebesromane, Shakespeare Dramen oder wahre Geschichten aus Zeiten des Krieges. Sie versuchen auch nicht den großen Fragen des Lebens auf den Grund zu gehen oder die wirklichen Probleme der Welt zu lösen. Sie sind da um den Zuschauer:innen eine Auszeit vom Alltag zu bescheren und konzentrieren sich deshalb auf das, was sie am besten können – uns zum Lachen oder auch mal zum Weinen zu bringen.


Darum sind RomComs selten Oscar-Kandidaten.
 Aber manchmal schaffen sie es trotzdem – wenn sie mit:

💬 klugen Dialogen (It Happened One Night)

❤️ emotionaler Tiefe (Silver Linings)

🎥 außergewöhnlicher Inszenierung (Shakespeare in Love)

überraschen.


Das Fazit ist damit:

Nimm den Druck raus. Wenn du kein Biotech-Unternehmen mit einer Krebsheilung gründest, darf deine Marke einfach gut gemacht, liebevoll gestaltet und kreativ und clever gedacht sein.


5. Sie sagen dir genau was du fühlen sollst


All you need is love – sangen schon die Beatles und wir alle wissen, das ist nicht ganz wahr. Doch für RomCom’s stimmt es irgendwie. Wir sind happy, wenn die Protagonisten happy sind. Ob das nun bedeutet, dass sie am Ende mit der Liebe ihres Lebens zusammen kommen oder sich dafür entscheiden einfach, als Single glücklich zu sein und sich selbst am meisten zu lieben. Das Happy End ist, worauf es für uns ankommt.

Danach schalten wir den Fernseher aus und gehen mit einem irgendwie wohligen Gefühl zu Bett. Wissenschaftler der Princeton Universität fanden heraus, dass beim Anschauen einer RomCom der Oxytocin Wert steigt, also jenes Hormon das für Gefühle von Geborgenheit, Entspannung und Wohlbefinden sorgt. Eine RomCom lässt uns also genau das fühlen, was sie will, das wir es fühlen und das mit Erfolg.


Für deine Markenstrategie kann es also hilfreich sein, sich mit dem Warum deiner Marke zu beschäftigen.

  • Warum wollen deine Kunden dein Produkt oder deine Dienstleistung in Anspruch nehmen?

  • Wie fühlen sie sich bevor sie mit deiner Marke interagieren?

  • Und wie wollen sie sich danach fühlen? Was erhoffen sie sich davon?


Diese Fragen zu beantworten kann dir helfen deine Marke klarer zu zeichnen und gezielter aufzubauen.


Sollte ich dir mit diesem Artikel dein Lieblingsfilmgenre ein wenig entzaubert haben – sorry! 
Doch Vielleicht tröstet es dich ein wenig zu wissen, dass wir alle doch irgendwie gleich sind und von den selben Dingen beeinflusst werden.


Jetzt bist du dran:
Kennst du eine RomCom, die nicht alle dieser 5 Merkmale erfüllt? Schreib’s in die Kommentare!


Und wenn du zum Artikel eine Frage hast oder beim Aufbau deiner Marke Hilfe brauchst:
Schick mir eine Mail an nina@honestmoodstudios.com oder füll das Kontaktformular auf der Website aus. 🫶

 
 
 

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